Die Montessori-Pädagogik, in der Schule und zu Hause

Die Montessori-Methode ist ein Erziehungssystem, das von der italienischen Pädagogin Maria Montessori zu Beginn des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde.

Der Montessori-Ansatz richtet sich an Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum achtzehnten Lebensjahr und basiert auf einer Reihe von Grundprinzipien, die wir im Folgenden darstellen.

Philosophie und Selbständigkeit

Die Montessori-Methode basiert auf der Idee, dass das Kind eine „Person“ ist, die mit Fähigkeiten ausgestattet ist, die unabhängig entwickelt werden müssen. Nach Montessori ist es notwendig, Kinder als Individuen zu betrachten, die in der Lage sind, sich selbst und die Welt durch Handeln in einer vorbereiteten Umgebung zu entdecken.

Das Spiel

Das Spiel ist in der Montessori-Methode sehr wichtig. Es ist jedoch nicht einfach so gemeint. Nach Montessori führt nämlich das Kind seine Handlungen tatsächlich ernsthaft aus und schafft durch den Gebrauch seiner Hände seine Intelligenz. Kurz gesagt, was das Kind tut und was uns als spielerische Tätigkeit erscheint, ist für das Kind eine ernsthafte und sinnvolle Tätigkeit für seine Entwicklung.

Vorbereitete Umgebung

Bei der Montessori-Methode ist die Umgebung, in der das Kind aufwächst, von grundlegender Bedeutung. Die „vorbereitete“ Umgebung, auf die sie sich bezieht, ist ein Raum, der speziell organisiert ist, um Autonomie und Entdeckung zu fördern.

Diese Konzepte gelten für alle Umgebungen, in denen sich das Kind aufhält, insbesondere für das Klassenzimmer und das Kinderzimmer.

Das Montessori-Klassenzimmer

Das Montessori-Klassenzimmer ist sorgfältig gestaltet, um die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. Hier sind einige Merkmale des Klassenzimmers nach diesem Ansatz:

1. Gute Beleuchtung: Die Beleuchtung sollte natürlich sein, mit hellen Farben und offenen Räumen, die das natürliche Licht eindringen lassen.

2. Gut vorbereitete Umgebung: Das Klassenzimmer ist so eingerichtet, dass es den Entwicklungsbedürfnissen des Kindes in jeder Altersstufe entspricht. Das Lehrmaterial muss für die Kinder zugänglich und attraktiv sein.

3. Montessori-Materialien: Die Gegenstände im Klassenzimmer sind speziell darauf ausgerichtet, aktives Lernen und Erkunden zu fördern. Diese Materialien sind oft sensorisch und laden die Kinder zum Anfassen, Erforschen und selbstständigen Lernen ein.

4. Wahlfreiheit: Die Kinder haben die Freiheit, die Aktivitäten zu wählen, die sie machen möchten. Montessori-Lehrer leiten die Kinder bei ihren Entdeckungen an, aber der Lernprozess wird vom Kind selbst gesteuert.

5. Friedliche und glückliche Umgebung: Das Montessori-Klassenzimmer ist ein Ort, an dem sich die Kinder wohl fühlen und sich auf das Lernen konzentrieren können. Die Organisation und der Aufbau des Klassenzimmers sind entscheidend für die Schaffung dieser Umgebung.

Das Montessori Kinderzimmer

Das Montessori Kinderzimmer ist auch so konzipiert, dass es die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kinder fördert.  

Zu seinen wichtigsten Merkmalen gehören:

1. Kindgerechte Umgebung: Auch hier ist die Idee einer vorbereiteten Umgebung grundlegend. Das Kind holt sich Anregungen und lernt durch die Interaktion mit dem Raum, der es umgibt, selbstständig zu sein. Die Umgebung muss daher gut organisiert, aufgeräumt und an die Größe und die spezifischen Bedürfnisse des Kindes in jeder Phase seines Wachstums angepasst sein.

2. Ordnung und Organisation: Ein aufgeräumter Raum ermöglicht es Kindern, sich zu konzentrieren und besser mit ihrer Umgebung zu interagieren. Die Gestaltung ist vorzugsweise wesentlich, mit klaren, minimalistischen Linien, um Ruhe und Konzentration zu fördern. Neutrale Farben wie Pastell, Weiß und Grau in Kombination mit der Wärme von Holz sind ideal.

3. Zugänglichkeit: Gegenstände und Materialien müssen in Reichweite des Kindes sein. Offene Bücherregale und vordere Regale sind perfekt für das Montessori-Kinderzimmer, so dass das Kind sie frei benutzen kann, ohne einen Erwachsenen um Hilfe bitten zu müssen.

4. Bewegungsfreiheit: Der größte Teil der Möbel steht an der Wand, die Bücherregale sind fest verankert und die Regale befinden sich auf gleicher Höhe. Dies schafft eine freie und sichere Umgebung für das Kind.

Das Montessori-Bett

Sehr wichtig im Kinderzimmer ist das montessoribett, ein sehr niedriges Bett, das die Selbstständigkeit und Unabhängigkeit des Kindes fördert. Es ist sturzsicher und ermöglicht es dem Kind, selbständig hinein- und herauszuklettern. Es besteht aus einer geräumigen Matratze, die auf einem Holzlattenrost liegt, der direkt auf den Boden gestellt wird.

Es gibt auch verschiedene Montessori-Betten:

• Hüttenförmige Betten, die mit einem Baldachin ausgestattet sind und eine gemütliche und anregende Umgebung schaffen.
• Hausförmig
• Einfach und ohne aufliegende Struktur.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)