Balkonkraftwerke mit Speicher – das sollten Sie darüber wissen

Energie

Den eigenen Strom erzeugen? Davon träumen viele EigenheimbesitzerInnen und MieterInnen. Oftmals wird davon ausgegangen, dass hierfür eine große Photovoltaik-Anlage und damit auch ein großer finanzieller Aufwand notwendig ist. Es gibt jedoch eine viel einfachere und kostengünstigere Lösung, und zwar ein Balkonkraftwerk mit Speicher.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Das Balkonkraftwerk besteht aus ein oder zwei Photovoltaikmodulen und die Gesamtleistung liegt bei maximal 600 Watt. Wenn nun die Sonne auf die Module scheint, verwandelt der Wechselrichter in den Modulen den dort ankommenden Gleichstrom in Wechselstrom.

Vom Wechselrichter aus geht ein Kabel ab, das mit einem Netzkabel verbunden wird. Das Ende des Kabels stecken Sie einfach in die Steckdose. Damit ist die kleine Solaranlage direkt mit dem Hausnetz verbunden. Der einfließende Strom versorgt dann die Elektrogeräte in Ihrem Haushalt, die aktuell Bedarf haben. Infolge dessen läuft der Stromzähler langsamer und Sie verbrauchen weniger Strom aus dem öffentlichen Netz. Seitdem die Mini-Solaranlagen auf dem Markt sind, haben schon viele Menschen mit dem Balkonkraftwerk mit Speicher sehr gute Erfahrungen gesammelt.

Tipp: Wenn Sie MieterIn einer Wohnung sind, sollten Sie vor der Anbringung eines Balkonkraftwerkes Ihren Vermieter um Zustimmung bitten.

Anbringung des Balkonkraftwerkes

Einer der größten Vorteile des Balkonkraftwerkes ist, dass die Module ohne aufwendige Installation auf dem Balkon, Balkongeländer, Terrasse, Fassade oder auf dem Dach angebracht werden können. Sie müssen hierfür kein Fachmann sein, sondern nutzen einfach die mitgelieferte Halterung und die Installationsanleitung. Wichtig ist natürlich, dass die Module zur Sonne hin, also nach Süden ausgerichtet werden, damit ausreichend Sonnenlicht auf die Module scheinen kann.

Auch für Gartenfreunde ist das Balkonkraftwerk interessant, vor allem dann, wenn Sie keinen Strom im Garten haben. So können die Solarmodule beispielsweise auf dem Dach des Gartenhauses angebracht werden.

Wofür wird ein Balkonkraftwerk-Speicher benötigt?

Der von Ihnen erzeugte Strom, den Sie nicht verbrauchen, fließt automatisch in das öffentliche Netz. Einen finanziellen Ausgleich erhalten Sie hierfür aber nicht. Deshalb empfiehlt sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher. Der elektrische Speicher nimmt den Strom auf, den Sie gerade nicht benötigen. Damit lässt sich also der erzeugte Strom optimal nutzen.

Der Speicher besteht in der Regel aus leistungsstarken Lithium-Batterien und einem sogenannten Management-System. Dieses regelt das Einspeichern und das Abgeben des Stroms und kann mithilfe von Bluetooth, WLAN oder Wi-Fi über eine App gesteuert werden.

Balkonkraftwerke gibt es von zahlreichen AnbieterInnen. Erhältlich sind Komplettsets, die aus einer Mini-Solaranlage und einem Speicher bestehen, oder aber elektrische Speicher zum Nachrüsten. Beim Nachrüsten ist darauf zu achten, dass der Speicher mit dem jeweiligen Balkonkraftwerk kompatibel ist.

Der Großteil der AnbieterInnen hat elektrische Speicher mit ein oder zwei Batteriemodulen im Sortiment, die jeweils eine Leistung von 960 Wh haben. Oftmals lässt sich der Akku auch noch auf bis zu vier Batterien erweitern. Wenn also beispielsweise eine Batterie eine Speicherkapazität von 960 Wh besitzt und zwei Batterien kombiniert werden, so können insgesamt 1.920 Wh Strom gespeichert werden.

Stromkosten sparen mit Balkonkraftwerk

Sicherlich stellen Sie sich die Frage, wie hoch die Ersparnis ist, wenn Sie mit einem Balkonkraftwerk eigenen Strom erzeugen. Dies hängt tatsächlich von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel:

  • Stromertrag: Es sind Balkonkraftwerk-Modell auf unterschiedlichem Leistungsniveau erhältlich, weshalb nicht pauschal gesagt werden kann, wie viel Strom genau eine Anlage erzeugt. Wie hoch der Stromertrag ist, hängt vor allem davon ab, zu welcher Himmelsrichtung und in welchem Winkel die Module ausgerichtet sind. Am effizientesten wird Energie gewonnen, wenn die Module in einem 36-Grad-Winkel nach Süden ausgerichtet sind.
  • Verbrauch: Jeder Haushalt benötigt unterschiedlich viel Strom. Entscheiden Sie sich für ein Balkonkraftwerk ohne Speicher, müssen Sie den Strom auch sofort verbrauchen, da er ansonsten ins öffentliche Netz fließt. Ein Speicher ist also dann sinnvoll, wenn tagsüber niemand zu Hause ist, bzw. Elektrogeräte nicht genutzt werden.
  • Strompreis: Sie sparen vor allem dann Stromkosten, wenn der Strompreis besonders hoch ist. Dementsprechend amortisiert sich das Balkonkraftwerk umso schneller, je höher der Preis für eine Kilowattstunde Strom ist.

Wenn beispielsweise eine Mini-Solaranlage mit 600 Watt etwa 650 Kilowattstunden gewinnt, den Großteil des Stroms selbst verbrauchen und speichern, kann dies Ihre jährliche Stromrechnung um etwa 200 Euro senken.

Fazit zur Mini-Solaranlage mit Speicher

Balkonkraftwerke sind im Gegensatz zu Photovoltaikanlagen kostengünstiger und können ganz einfach selbst installiert werden. Die Solarmodule lassen sich an den unterschiedlichsten Stellen montieren, wie zum Beispiel auf dem Balkon oder dem Dach. Fällt Sonnenlicht auf die Module, wandelt der Wechselrichter den ankommenden Gleichstrom in den nutzbaren Wechselstrom um.

Besonders praktisch ist ein Speicher, um hier den nicht verbrauchten Strom zu speichern. Damit wird verhindert, dass der eigens erzeugte Strom ins öffentliche Netz fließt. Denn hierfür erhalten Sie keinen finanziellen Ausgleich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Balkonkraftwerk mit Speicher viele Vorteile bietet. Sie erzeugen damit Ihren eigenen umweltfreundlichen Strom und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende. Und zu guter Letzt sparen Sie natürlich bares Geld, da durch die Nutzung der gewonnenen Energie Ihre jährliche Stromkostenrechnung sinkt.

(Bildquelle: Pixabay.com – CC0 Public Domain)